Hans Nübold

Tierpräparator, Restaurator und schließlich Bildhauer von Rang – der künstlerische Lebenslauf Hans Nübolds wirkt im Nachhinein ausgesprochen konsequent, denn zum einen gilt er als handwerklicher Perfektionist und zum zweiten hat er sich gerade als Animalier oftmals hervorgetan, insbesondere seine Pferdedarstellungen sind weit bekannt. Nübold studierte 1960 bis 1964 an der Staatlichen Höheren Werkkunstschule in Schwäbisch Gmünd bei Fritz Nuss und daran anschließend 1964-1966 an der Kunstakademie bei Marino Marini – der seinerseits zeitlebens dem Pferd als Thema verpflichtet war.

Nübolds Werk ist umfassend und war schon beeindruckend vielfältig, als zur Jahrtausendwende in Kirchheim/Teck eine erste Werkausstellung mit zahlreichen seiner Zeichnungen, Reliefs, Medaillen und Plastiken kuratiert wurde. Eine zweite folgte 2009 in Bad Boll und dokumentierte nun 45 Jahre künstlerischen Schaffens.

„Tradition bindet nicht – sie macht frei!“ lautete der Titel des Katalogs zur ersten Werkausstellung. Sie bietet einen sicheren Grund, den der Künstler be-, aber ebenso gut auch überschreiten kann. So gibt es von Nübold stark dem Realismus verpflichtete Tierdarstellungen und souverän mit dem Aufstellungsort in Dialog tretende Großskulpturen in der Öffentlichkeit (etwa ein flötenspielendes Gänseliesel samt Gänseschar in Sontheim oder eine Gruppe fröhlich Stelzen laufender Kinder vor dem Tor der Helfenstein Klinik in Geislingen). Zugleich gibt es aber auch Werke wie seine bronzene Variation der Bremer Stadtmusikanten, bei der Hahn, Affe und Ziege als „Turm des Lasters“ zu Symbolen von „Geilheit, Eitelkeit und Verrat“ werden. Und es gibt höchst abstrakte Werke wie z.B. die Möbiusschleife.

Ausstellungen (Auswahl):

2009 Werkausstellung, Bad Boll

2009 Skulpturenpark Schwäbisch Gmünd

2011 Kunst verbindet, Lichtensteig (Schweiz)

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