Karl-Ulrich Nuss

Als Sohn des Bildhauers Fritz Nuss (1907-1999) hat Karl-Ulrich Nuss seine Kindheit inmitten von Künstlern und nicht zuletzt von Kunstwerken verbracht. Die Sammlung, vom Vater begonnen und vom Sohn konsequent weitergeführt, füllt heute ein eigenes Museum in Strümpfelbach bei Weinstadt und gilt als bedeutende Sammlung der neueren regionalen Kunstgeschichte.

Der Weg des Karl-Ulrich Nuss schien also vorgezeichnet. Vorerst ließ er sich jedoch an der Staatlichen Höheren Fachschule für das Edelmetallgewerbe in Schwäbisch Gmünd zum Ziseleur ausbilden, bevor er 1964 ein Studium der Bildenden Kunst an der Akademie zu Nürnberg (bei Hans Wimmer) begann; sein weiterer Weg führte ihn nach Berlin (1966-1970), wo er zunächst bei Joseph Lonas und dann, zeitweilig als dessen Meisterschüler, bei Bernhard Heiliger studierte. Seit 1970 arbeitet Nuss als freischaffender Bildhauer. 2004 verlieh ihm das Land Baden-Württemberg den Professorentitel.

Das Metier Karl-Ulrich Nuss‘ ist vornehmlich die Großplastik, und so ist er mit zahlreichen Arbeiten im öffentlichen Raum vertreten. Die bekannteste darunter dürfte der Rattenfängerbrunnen in Hameln sein, den Nuss 1975 fertigte und der längst eines der Wahrzeichen der Stadt ist. Weitere Brunnengestaltungen und Großplastiken aus seinen Händen findet man in Stuttgart, Plochingen, Reutlingen, Weinstadt und andernorts. Das Werk von Karl-Ulrich Nuss ist in zahlreichen Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen gewürdigt worden und in bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten. Nuss hat jedoch darüber hinaus 39 Skulpturen aus der Werkstatt seines Vaters Fritz, seiner eigenen und der von Christoph Traub, eines Enkels von Fritz Nuss, in einem Skulpturengarten bei Weinstadt nahe Stuttgart dauerhaft zugänglich gemacht. Und eines seiner Werke haben die meisten von uns sogar schon in Händen gehalten: der Künstler gestaltete die 2-DM-Münze mit dem Konterfei von Theodor Heuss.

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