Manfred Welzel

Schon der Schüler Welzel fiel durch unübersehbar großes bildnerisches Talent auf. Militärdienst und Gefangenschaft kosteten ihn Jahre, dennoch war er erst 21, als er 1947 an der Akademie für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg Aufnahme fand und bei Prof. Alexander Gonda ein Studium der Bildhauerei beginnen konnte, das er 1952 erfolgreich abschloss. Es folgten Studienreisen nach Italien, Griechenland und Kreta und auch bald die ersten Auszeichnungen: 1954 erhielt Welzel den Georg-Kolbe-Preis der Stadt Berlin. Im gleichen Jahr erfolgte die Übersiedlung in seine heutige Heimat Stuttgart, wo er von 1955 bis 1969 als Lehrer für Plastifizieren, Schnitzen und Zeichnen an der Freien Waldorfschule wirkte. 1969, also vor mehr als vier Jahrzehnten, wagte er den Schritt in die freiberufliche Bildhauerei, gab sein Wissen aber auch weiterhin in zahlreichen Seminaren an junge Künstler weiter.

Der 86-Jährige blickte auf ein eindrucksvolles und in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiertes Werk zurück. Welzels Plastiken sprechen dabei das Publikum auf unmittelbare Weise an; er vermeidet unnötige Abstraktion und bleibt figürlich; seine Kompositionen treffen stets den schmalen Mittelweg zwischen alltäglicher Szene und unaufdringlicher Allgemeingültigkeit. Das gilt für seine sakrale Kunst wie für seine motivisch „freie“ plastische Arbeit. Sehr oft stellte er aufeinander bezogene Figurenpaare dar. Welzels Plastiken zeigen dabei auf höchst eindrucksvolle Weise allgemeinmenschliche und zutiefst humane Lebenssituationen von Vertrauen und Zusammenhalt.

Ausstellungen (Auswahl):

2008 „Plastik als Daseinsgebärde“, Werkausstellung im Le Méridien, Stuttgart

2011 Werkausstellung, Johanneshaus-Galerie, Niefern-Öschelbronn

2012 „Wir zeigen’s euch“. Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Bundes freischaffender Bildhauer Baden-Württemberg, Regierungspräsidium Karlsruhe

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