Trauerkultur im Wandel

Trauerkultur im Wandel

Mit einem Grabmal versuchen wir Menschen, die Identität des Verstorbenen zu bewahren und die Erinnerung an ihn zu erhalten. Heutzutage sind aber nahezu alle Grabstellen gleich gestaltet und wirken oft anonym. Doch Anonymität ist eher hinderlich, wenn das Grab helfen soll, Erinnerungen an einen besonderen Menschen zu erhalten.

Heute sind Name, Geburts- und Sterbetag die einzigen personenbezogenen Daten und Merkmale, die üblicherweise auf einem Grabmal stehen. Kein Wort, kein Bild, keine Symbolsprache, die mehr über diesen Toten erzählt. Persönliches ist oft nicht erwünscht oder sogar verboten.

Menschen trauern individuell. Wieso sind nicht auch die Grabdenkmale individuell? Immer öfter gibt es Versuche und Ansätze, Gedenkstätten neu und anders zu gestalten. Strassacker fördert eine individuelle Trauer- und Grabmalkultur, mit Mut zu aussagekräftigen Grabmalen und individuellerer Formen- und Symbolsprache. Die Trauerkultur wandelt sich und mit ihr muss sich auch die Bestattungskultur verändern.

Der Friedhof von gestern muss sich verändern

Die allgemein gültigen Ordnungsrichtlinien der deutschen Friedhöfe basieren noch immer auf Vorlagen aus dem Deutschen Reich. Diese Gestaltungsprinzipien von Ordnung und Pietät lassen kaum Individualität und Kreativität zu.

Viele Trauernde entscheiden sich heute für eine alternative Grabstelle ohne Grabpflege, weil sie nicht wissen, wer diese später übernehmen soll. Sie verbinden mit dem Friedhof Pflichtgefühl und Belastung. Zudem fürchten sie die Kosten, die mit der Grabpflege entstehen. Dabei wird aber oft vergessen, dass Handlungen am Grab, wie auch die traditionelle Grabpflege, ein heilsames und helfendes Trauerritual sein kann.

Viele Friedhöfe haben heute ein Kostenproblem, da sie sich selbst finanzieren müssen. Alternative Grabstätten scheinen vordergründig kostengünstiger für die Hinterbliebenen, aber auch für die Betreiber. Den Friedhöfen entsteht dadurch ein Wettbewerbsnachteil, der sich deutlich bemerkbar macht.

Je weniger Personen Friedhöfe als Grabstätte nutzen, umso weniger Personen mit Grabstellen dort müssen allein die Gesamtkosten des Friedhofes tragen. Daher sind die Grabkosten in den vergangen Jahren deutlich gestiegen.

Alternative Grabstätten zum Friedhof:

  • Kolumbarien (Urnenwände)
  • Friedwälder/Baumbestattung
  • anonyme Beisetzungen
  • Rasenfelder
  • Aschestreufelder

Die Friedhofsproblematik auf einen Blick:

  • weitere Abwanderungen von Beisetzungen aus bestehenden Friedhöfen
  • Ausweichen auf günstigere Beisetzungsvarianten innerhalb von Friedhöfen, wie z.B. Kolumbarien
  • Zunahme von Freiflächen, steigende Pflegekosten und sinkende Gebühreneinnahmen
  • Erhaltung mancher Friedhöfe ist gefährdet

Was erwarten Menschen heute von einer Grabstätte?

Alternative Grabformen, wie z.B. Rasenfelder, Urnengemeinschaftsanlagen und Baumbeisetzungen, sind aktuell beliebt. Sie bergen aber auch Probleme, die von Trauernden oft erst spät erkannt werden. Immer wieder kann man beobachten, wie auch auf alternativen Grabstellen Blumen und andere Erinnerungsstücke abgelegt werden. Die oben genannten alternativen Grabformen gestatten dies jedoch offiziell nicht.

Was sich Hinterbliebene von einer Grabstätte bzw. einem Friedhof wünschen, hat eine marktpsychologische Studie gezeigt:

  • Individualität
  • Natur, Alte Baumbestände
  • aufgelockerte, nicht zu enge, unsymmetrische Anordnung der Gräber
  • intime Rückzugsräume zur privaten Trauer und Sitzgelegenheiten
  • Pflegeleichtigkeit und Entpflichtung von der Pflege
  • Ruhezonen und Sauberkeit
  • Geringe (Folge-) Kosten

Strassacker steht für moderne und individualisierte Grabmalgestaltung. Diese ermöglicht es den Hinterbliebenen, auf Ihre Art zu trauern und Abschied zu nehmen, ohne sie zugleich in die Pflicht zu nehmen.

Kernidee dieser Lösung sind Konzepte, welche die Hinterbliebenen von der Grabpflege entpflichten und dennoch Trauerrituale ermöglichen.

Friedhöfe der Zukunft - Orte, die gut tun

In einer Projektgemeinschaft mit dem Bundesverband Deutsche Steinmetze (BIV) und dem Bund deutscher Friedhofsträger (BdF) hat die Kunstgießerei Strassacker im Jahr 2009 das Projekt „Orte, die gut tun“ gestartet. Das Projekt will den Wandel der Trauerkultur im Sinne aller Beteiligten, vor allem jedoch für die Trauernden, positiv mitgestalten und weiterentwickeln. Es soll neue Wege des Abschiednehmens aufzeigen und den Friedhof der Zukunft gestalten.

Neue Friedhofskonzepte müssen die Angehörigen von der traditionellen Grabpflege entpflichten, jedoch bei Wunsch und Bedarf Trauerhandlungen am Grab ermöglichen. Es wurden verschiedene Konzepte entwickelt, die mittlerweile von zahlreichen Friedhöfen realisiert wurden und von den Betroffenen gut angenommen werden.

Im Rahmen des Projektes entstanden zahlreiche Publikationen, sowie im Jahr 2009 eine Ausstellung in Berlin.

Publikationen von Strassacker

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