France & Hugues Siptrott

Das Bildhauerpaar France und Hugues Siptrott lebt seit 1984 auf einem Einsiedlerhof in einem versteckten Tal der Nordvogesen und arbeitet dort gemeinsam an seiner ganz eigenen Vorstellung von Bildhauerei. Ihre Werke sind dabei Großplastiken von großer Eindringlichkeit und geheimnisvoller Wirkung zugleich. Die oft androgyn wirkenden Gestalten sind leicht als Zeitgenossen erkennbar, und doch sieht man, dass sie in ihrer Wucht und Präsenz durchaus auch die barocke Bildhauerei und den italienischen Manierismus beerben.

Die Kritik hat sie als verletzliche Nachfahren der antiken Göttergestalten tituliert; die kräftigen, oft hünenhaften Gestalten zeigen Verunsicherung und bisweilen gar Angst. Die Siptrotts, auch darin in antiker Tradition stehend, bemalen ihre Skulpturen, wie es über viele Jahrhunderte von den Etruskern bis ins Mittelalter üblich war. Gerade in Verbindung mit der Rohheit der Bearbeitung – jeder Spatelstrich der Tonform findet sein Abbild im schlussendlichen Guss – lässt dies ihre Protagonisten ungemein lebensecht erscheinen; sie gewinnen weit mehr Ausdruckskraft, als es eine anatomisch oder mimisch penibel ausgeführte Plastik tun könnte.

So hat das Werk von France und Hugues Siptrott auch nichts von Rückzug, sondern zeigt auf den modernen, großstädtischen Menschen von heute. Und so wird es auch wahrgenommen: Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland und regelmäßigen Beteiligungen an großen Kunstmessen (Art Basel, FIAC in Paris etc.) sind Werke der Siptrotts auch im öffentlichen Raum an zahlreichen prominenten Orten präsent, so etwa im Palais des Congrès in Straßburg („Brunnen der Skylla“) oder im hochmodernen Pariser Stadtteil La Defense („Les hommes de la cité“).

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